Dienstag, 18. April 2017

Deutsche Spitzensegler in Lindau

Der Lindauer Segler-Club richtet im Mai die zweite Regattaserie der Deutschen Segelbundesliga aus. „Wir sind extrem stolz, dass der LSC der Gastgeber für die besten Segler Deutschlands sein darf“, sagte der Vorsitzende des Lindauer Segler-Clubs, Karl-Christian Bay, bei der Vorstellung des Programms im LSC.

„Die Liga ist in den vergangenen Jahren sehr professionell geworden, das Niveau sehr hoch. In der Bundesliga segeln die 18 besten Vereine Deutschlands, deren Mannschaften bestehen häufig aus ehemaligen Olympiateilnehmern und Kaderseglern, die es nach ihrer aktiven Laufbahn noch einmal wissen wollen.“ „Stimmt“, ergänzte Veit Hemmeter, der für den Lindauer Segler-Club das Boot steuern wird. „Als die Liga 2013 begann, ging es noch relativ gemütlich zu. In der Zwischenzeit kannst Du Dir keinen Fehler mehr erlauben, jede falsche Wende, jede verpatzte Halse wird sofort bestraft und Du wirst gnadenlos nach hinten durchgereicht.“ Insgesamt kommen am Wochenende vom 25. – 27. Mai 2017 36 Bundesliga-Mannschaften nach Lindau. 18 Teams der ersten Liga und 18 der zweiten Liga. (Details unter www.segelbundesliga.de) Beide Ligen tragen direkt vor Lindau in Ufernähe ihre Kurzwettfahrten aus, die Zuschauer an Land werden – sofern der Wind mitspielt – alle Manöver hautnah mitverfolgen können.

„Ein ehrenamtlich geführter Verein wie der LSC kann nicht beide Liga-Regatten durchführen, deshalb startet der LSC die erste Liga und der WYC die Wettfahrten der zweiten Bundesliga. Wir helfen uns am See gegenseitig aus“, so Oswald Freivogel, Präsident des Württembergischen Yacht-Clubs.
Die LSC-Mannschaft beim Ligafinale in Hamburg Foto: © Segelbundesliga, Lars Wehrmann
Das erfordert viel Organisation. „Wir brauchen alles in allem fast 30 Schlauchboote“, sagte Mufti Kling, der für die Kommunikation innerhalb der Organisation der Veranstaltung im LSC die Verantwortung trägt. „Es braucht Presseboote, Schiedsrichterboote, Reparaturboote und Boote für den Shuttle-Dienst“.

Gesegelt wird auf sechs Schiffen der J70 Klasse, jeder Lauf dauert zwischen zwölf und maximal 20 Minuten. Nach dem Zieldurchgang wechseln die Mannschaften das Boot, so dass im Endeffekt jeder gegen jeden gesegelt ist, so der Modus. Insgesamt sind beim LSC und beim WYC 60 Helfer im Einsatz.


Der Lindauer Segler-Club stemmt in diesem Jahr ein zweites Großereignis:
Die RUND UM, die zum 67. Mal ausgetragen wird. „Wir rechnen in diesem Jahr wieder mit 300 – 350 Schiffen“, sagte der Wettfahrtleiter der RUND UM, Achim Holz. „Wir haben drei wesentliche Neuerungen geplant: Es gibt zum Einen einen neuen Yardstick-Pokal für die Einrumpfboote des Großen Kurses.“ Die Segler können nicht nur um das Blaue Band segeln, sondern auch um den Sailing Media Pokal. „Gewertet wird nach Yardstick unter allen Einrumpfbooten, die den Großen Kurs segeln“, so Achim Holz. Und Pokal-Stifter Mufti Kling ergänzt: „Auf anderen großen Regatten gehören diese Verrechnungspreise zu den wichtigsten. Weil hier auch langsame Klassen gegen die schnellen Einrumpfboote segeln können. Gewertet wird über den Yardstickfaktor. Und bei entsprechenden Winden kann ein einfaches Boot eine der hochgerüsteten Rennziegen auch schlagen – und steht plötzlich bei der Siegerehrung ganz oben.“ Die zweite Neuerung der RUND UM: Es soll in diesem Jahr vor der Bahnmarke Überlingen eine zusätzliche Bahnmarke geben. „Im vergangenen Jahr gab es ein kleines Chaos beim Runden. Der Wind stand unglücklich, die auf die Tonne zufahrenden Schiffe mussten allen anderen Vorfahrt gewähren und sind fast nicht mehr hingekommen. Das hat sich richtig geballt und soll durch die zusätzliche Tonne entzerrt werden“, so Holz.

Der LSC will auch den seglerischen Wildwuchs der vergangenen Jahre etwas begrenzen und in geregelte Bahnen führen. Die Wettfahrtleitung der RUND UM kontrolliert, ob zumindest die Skipper der gemeldeten Boote Mitglied eines Vereins sind, der dem Dachverband ‚World-Sailing‘ (der früheren

ISAF) angehört. „Die Segelwelt ist nun mal aus guten Gründen so organisiert, dass der Segler Teil eines Vereins ist, der Verein Mitglied in einem nationalen Verband und der Verband gehört zum internationalen Dachverband ‚World Sailing‘. Das wird in anderen Sportarten auch nicht anders gehandhabt.“ Die RUND UM startet am Freitag, 16. Juni 2017 um 19.30 vor Lindau.

Das Meldeportal für die RUND UM ist freigeschaltet, unter www.lsc.de. Die Meldung kostet pro Schiff 90.- Euro, bis zum 14. Mai gilt noch der Frühbucher-Rabatt von 70.- Euro.

Wer die Regatta noch nicht selbst erlebt hat: es ist die größte Segelveranstaltung am Bodensee.

Der Kurs führt von Lindau in die Nacht hinein nach Romanhorn, Konstanz, Überlingen und zurück nach Lindau. Kleinere Schiffe dürfen den Überlingersee auslassen und fahren direkt von Konstanz nach Hause. Bericht: Stephan Frank, Presse LSC.
Das Feld der RUND UM beim Start. Foto: © Juerg Kaufmann.